Die Grundlagen der Gästeliste
Die Gästeliste ist mehr als nur eine Liste mit Namen – sie bestimmt euer Budget, die Location-Größe und die Stimmung eurer Feier. Ein intimes Dinner mit 30 Leuten fühlt sich völlig anders an als eine Party mit 150 Gästen. Beides kann wunderbar sein – aber plant es bewusst.
Die ersten Schritte
- Budget festlegen: Wie viel könnt ihr ausgeben? Rechnet 100-200€ pro Gast als Richtwert.
- Maximale Gästezahl berechnen: Budget ÷ Kosten pro Gast = realistische Obergrenze
- Location-Kapazität prüfen: Passt eure Wunsch-Location zur Gästezahl?
- Gemeinsam entscheiden: Beide Partner erstellen unabhängig ihre Wunschliste, dann vergleichen.
Systematisch vorgehen
Die Kategorien-Methode
Teilt potentielle Gäste in Kategorien ein:
Kategorie A: Muss dabei sein
- Engste Familie (Eltern, Geschwister, Großeltern)
- Trauzeugen und deren Partner
- Allerbeste Freunde
Diese Gruppe ist nicht verhandelbar. Startet hier.
Kategorie B: Sollte dabei sein
- Weitere Familie (Tanten, Onkel, Cousins)
- Gute Freunde, die ihr regelmäßig seht
- Wichtige Kollegen oder Geschäftspartner
Kategorie C: Wäre schön
- Entfernte Verwandte
- Bekannte, alte Schulfreunde
- Kollegen aus der Abteilung
Die Spalten eurer Liste
Erstellt eine Tabelle mit diesen Infos:
- Name (Vor- und Nachname)
- Kategorie (A/B/C)
- Beziehung (Braut/Bräutigam/Beide)
- Kontaktdaten (E-Mail, Adresse)
- Plus-One (Ja/Nein/Name)
- Kinder (Anzahl, Namen)
- Einladung verschickt (Datum)
- RSVP-Status (Ausstehend/Ja/Nein)
- Menüwahl (Standard/Vegetarisch/Vegan/Allergien)
- Tischzuweisung (später)


Profi-Tipps im Überblick
Blättert durch unsere besten Tipps zur Gästeliste – von Budget über B-Listen bis zu schwierigen Entscheidungen.
Profi-Tipps zur Gästeliste
Budget vor Gäste
Schwierige Situationen meistern
"Müssen wir XY einladen?"
Die goldene Regel: Wenn ihr nicht sicher seid, ob ihr jemanden einladen wollt – ladet ihn nicht ein. Niemand hat ein Recht auf eine Einladung. Das ist EURE Hochzeit.
Eltern wollen mehr Gäste
Ein Klassiker. Lösungsansätze:
- Klare Obergrenze kommunizieren: "Wir haben Platz für 70 Leute, 35 je Seite."
- Wenn Eltern zahlen: Sie bekommen ein Kontingent (z.B. 10 Gäste ihrer Wahl)
- Kompromiss: Eltern-Freunde zum Polterabend statt zur Hochzeit
Geschiedene Eltern
Beide einladen, getrennt platzieren, nicht in dieselbe Rede. Klärt vorher mit beiden, ob sie damit umgehen können. Stresst euch nicht – erwachsene Menschen sollten einen Tag friedlich koexistieren können.
Ex-Partner in der Freundesgruppe
Ladet nur den ein, zu dem ihr aktuell eine Beziehung habt. Wenn beide wichtig sind: Vorwarnen und räumlich trennen.
Kollegen-Dilemma
Entweder niemanden aus der Arbeit oder eine klar definierte Gruppe (nur Team, nur Abteilungsleiter). Nie Einzelne aus einer Gruppe herauspicken.
RSVP-Tracking organisieren
Das System aufsetzen
Nutzt ein Tool statt loser Zettel:
- Google Sheets: Kostenlos, gemeinsam bearbeitbar, von überall zugänglich
- Hochzeits-Apps: Joy, The Knot, Eure Hochzeit – mit integriertem RSVP
- Airtable: Mächtig für komplexe Listen mit Filteroptionen
RSVP-Deadline setzen
3-4 Wochen vor der Hochzeit. Das gibt euch Zeit für:
- Finale Menü-Zahlen an Caterer (meist 2 Wochen vorher fällig)
- Tischplan finalisieren
- Bei Nicht-Antwortern nachhaken
- Eventuell B-Listen-Gäste einladen
Nachhaken – aber wie?
10 Tage nach der Deadline noch keine Antwort? Dann:
- Freundliche E-Mail/WhatsApp: "Wir planen gerade die Details und würden uns über deine Rückmeldung freuen."
- 3 Tage später immer noch nichts? Kurzer Anruf.
- Keine Reaktion = Absage. Traurig, aber ihr braucht Zahlen.