Budget-Grundlagen: Wo anfangen?
Die Frage nach dem Budget ist oft die erste und wichtigste Entscheidung der Hochzeitsplanung. Bevor ihr Locations besichtigt oder Kleider anprobiert, müsst ihr wissen, wie viel ihr ausgeben könnt und wollt. Klingt unromantisch? Vielleicht – aber es bewahrt euch vor Stress, Enttäuschungen und finanziellen Problemen nach der Hochzeit.
Die durchschnittliche Hochzeit in Deutschland kostet zwischen 15.000 und 30.000 Euro. Aber "durchschnittlich" sagt wenig aus – eine intime Feier mit 30 Gästen ist etwas völlig anderes als ein rauschendes Fest mit 150 Personen. Entscheidend ist, dass IHR euch mit dem Budget wohlfühlt.
Das realistische Budget ermitteln
Setzt euch zusammen und beantwortet ehrlich diese Fragen:
- Eigene Ersparnisse: Wie viel könnt ihr beisteuern ohne euch zu verschulden?
- Monatliches Sparen: Wie viel könnt ihr bis zur Hochzeit zurücklegen?
- Familienbeiträge: Gibt es finanzielle Unterstützung von Eltern?
- Prioritäten: Was ist euch wichtiger – eine große Party oder die Flitterwochen?
Wichtig: Nehmt keinen Kredit für die Hochzeit auf. Die schönsten Ehen beginnen nicht mit Schulden.
Familienbeiträge richtig handhaben
Wenn Familie finanziell beitragen möchte, klärt von Anfang an:
- Handelt es sich um ein Geschenk oder ein "Mitspracherecht-Paket"?
- Wann wird das Geld überwiesen? (Vorab oder als Erstattung)
- Gibt es Erwartungen, wie das Geld verwendet wird?
Dankbarkeit ist angebracht, aber eure Hochzeit sollte eure Vision sein – nicht die der Schwiegereltern.
Die priorisierte Budget-Checkliste
Diese Checkliste hilft euch, alle finanziellen Aspekte im Blick zu behalten. Filtert nach Priorität, um euch auf das Wichtigste zu konzentrieren. Hohe Priorität = sofort erledigen, mittlere = in den nächsten Wochen, niedrige = später oder optional.
Budget To-Dos
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Typische Kostenverteilung
Wo geht das meiste Geld hin?
Die größten Posten bei den meisten Hochzeiten:
- Location & Catering: 40-50% (der mit Abstand größte Posten)
- Fotografie & Video: 10-15%
- Musik & Unterhaltung: 8-12%
- Blumen & Dekoration: 8-10%
- Brautkleid & Accessoires: 5-10%
- Bräutigam-Outfit: 3-5%
- Papeterie: 2-3%
- Sonstiges: 10-15% (Transport, Gastgeschenke, Torte, etc.)
Versteckte Kosten, die oft vergessen werden
Diese Posten überraschen viele Paare:
- Trinkgelder: 10-15% für Servicepersonal, Fotografen, Musiker
- Korkgeld: Wenn ihr eigene Getränke mitbringt
- Aufbau-/Abbauzeiten: Manche Locations berechnen extra
- Überstunden: DJ, Fotograf, Personal nach Mitternacht
- Änderungen am Brautkleid: Selten im Kaufpreis enthalten
- Proben: Make-up-Probe, Probe-Essen, Tanzstunden
- Brautjungfern/Trauzeugen: Oft übernehmen Paare einen Teil der Kosten
Anzahlungen und Zahlungsfristen
Die meisten Dienstleister verlangen Anzahlungen:
- Location: 20-50% bei Buchung, Rest 2-4 Wochen vorher
- Fotograf: 20-30% bei Buchung
- Caterer: 30-50% bei Buchung (oft abhängig von der finalen Gästezahl)
- Brautkleid: 50% bei Bestellung, 50% bei Abholung
- DJ/Band: 20-50% bei Buchung
Erstellt einen Zahlungskalender, damit ihr wisst, wann welche Summen fällig sind. So vermeidet ihr böse Überraschungen.
Clevere Spartipps ohne Abstriche
Bei der Location sparen
- Nebensaison: November-März ist günstiger als Mai-September
- Wochentag: Freitag oder Sonntag statt Samstag
- All-inclusive: Oft günstiger als einzelne Dienstleister
- Außergewöhnliche Orte: Vereinsheime, Kulturzentren, Privatgärten
Beim Catering sparen
- Buffet statt Menü: Weniger Personal nötig
- Kein Mitternachtssnack: Die Gäste sind oft schon satt
- Getränke-Pauschale: Bei trinkfreudigen Gästen meist günstiger
- Weinspende: Wenn erlaubt, eigenen Wein mitbringen
- Weniger ist mehr: 3 Gänge reichen, 5 sind Luxus
Bei Dekoration & Blumen sparen
- Saisonale Blumen: Pfingstrosen im Juni, nicht im Januar
- Grün statt Blüten: Eukalyptus und Farne sind günstiger
- DIY: Kerzen, Vasen, Tischläufer selbst zusammenstellen
- Ausleihen: Vintage-Deko, Laternen, Vasen
- Weiterverkaufen: Nach der Hochzeit auf Kleinanzeigen
Bei Kleidung & Styling sparen
- Sample Sales: Brautkleider aus Ausstellungen
- Second Hand: Einmal getragene Designerkleider
- Schlicht: Weniger Spitze und Details = günstiger
- Anzug kaufen statt mieten: Kann später weiter getragen werden
- Make-up selbst: Mit YouTube-Tutorials oder Freundin
Allgemeine Spar-Strategien
- Verhandeln: Besonders in der Nebensaison haben Dienstleister Spielraum
- Pakete: Oft günstiger als Einzelbuchungen
- Empfehlungen: Manche Dienstleister geben Rabatt bei Weiterempfehlung
- Studenten/Anfänger: Talentierte Newcomer-Fotografen sind günstiger
- Kleine Gästeliste: Der größte Hebel – jeder Gast kostet 80-150€